Neues Jahr – Neue Vorsätze – Mehr Bücher!

Wenn man die erste Woche im neuen Jahr in den sozialen Medien unterwegs ist fragt man sich, ob sich in der Nacht vom 31.12. auf den 1.1. eigentlich so viel verändert hat. Auf einmal explodiert der Algorithmus mit guten Vorsätzen und tollen Tipps, wie man diese umsetzen kann:

Mehr Sport, mehr Gesundheit, mehr (Achtung: Triggerwort!) Achtsamkeit!

Ich lächle dann immer und denke mir: „Lass die mal posten. Wird eh nix!“ Und oftmals ist das ja auch so. Wer in den Wochen vor dem 31.12. keinen Bock auf Joggen und Fitness hatte, wird ab dem 1. Januar wohl kaum denken: „Klar, das ist genau mein Ding!“ Wir alle brauchen Ziele und gesunde Ernährung oder Sport kann nie schaden, denn wir sitzen eh alle zu viel und wir hängen zu oft an technischen Geräten, besonders wenn es draußen kalt und usselig ist. Aber werden wir deswegen alle sofort zu Leistungssportlern? Ich habe meine Zweifel.

Trotzdem versuchen wir es in jedem neuen Jahr wieder mit den guten Vorsätzen. Warum bloß?

Der Januar ist grau und lang und die Zeit bis zum Frühling kann sich quälend lang anfühlen. Darum brauchen wir etwas, worauf wir uns freuen können.

Und irgendwie will man ja auch von sich sagen, „Ich mache in 2025 etwas anders oder was Neues!“

Ich will nicht zu viel Küchenpsychologie ins Spiel bringen aber ich glaube, wir alle möchten zumindest einen kleinen Teil unseres Lebens kontrollieren.

Es fühlt sich gut an und gibt uns ein bisschen das Gefühl, dass wir was ändern oder erreichen können. So weit so gut.

Nun zu meinen Vorsätzen: Ich versuche es in diesem Jahr mal wieder damit etwas mehr zu lesen. Klingt komisch für jemanden, die in einer Bibliothek arbeitet, aber Lesen zum Vergnügen ist tatsächlich etwas, was mir selten gelingt. Es mag daran liegen, dass ich den ganzen Tag von Papier umgeben bin und darum am Abend oder am Wochenende einfach froh bin, etwas anderes zu tun.

Schon vor Jahren habe ich Hörbücher für mich entdeckt und stelle fest, dass ich es mag, wenn mich jemand auf einer Autofahrt oder bei der Hausarbeit mit einer schönen oder spannenden Geschichte einlullt. (Derzeit höre ich „Die Tote trug Diamanten“ von S.J. Bennet, sehr zu empfehlen!)

Mehr Geschichten zu konsumieren in welcher Form auch immer ist auch ein schöner Vorsatz. Eskapismus ist was Tolles, wenn man abschalten möchte. Auch beim Kochen oder wenn man joggt, lassen sich gut Geschichten anhören. Unsere Onleihe bietet bekanntlich auch Hörbücher, genannt eAudios. Das ist jetzt übrigens kein Aufruf zur Selbstoptimierung oder wie man noch mehr Zeit aus einem Tag rausholt. Ganz im Gegenteil. Gute Vorsätze sind etwas sehr Persönliches, und Jede und Jeder kann das halten wie es gerade beliebt.

Wenn ich also ehrlich bin, werde ich es nicht schaffen, 25 Bücher in 2025 zu lesen, aber ich habe schon 3 Hörbücher gehört, und das fühlt sich auch irgendwie gut an. Joggen werde ich nicht – aber Spazieren gehen im Wald mit einer guten Geschichte im Ohr hat auch etwas Befreiendes.