Gaming – ein spannendes Hobby für Groß und Klein
Wenn die Leute einen fragen, was man denn für Hobbys hat, und man dann mit „Zocken!“ antwortet, erntet man schon mal den ein oder anderen verständnislosen Blick. Dann kommt sowas wie: „Das ist doch keine gesunde Freizeitbeschäftigung“ oder „Da wirst du doch nur blöd von!“. Da sage ich nur: „Von wegen!“.
Das Spielen an der Konsole oder am PC kann (mit dem richtigen Konsumverhalten) genauso positive Folgen haben wie zum Beispiel das Lesen von Büchern. 60 % der Kinder bis 13 Jahre spielen täglich bis mehrmals die Woche und auch bei Erwachsenen wird Gaming immer beliebter.
Wie das Lesen fördert auch das Gaming die Kreativität, zum Beispiel durch das Erstellen eigener Charaktere oder Landschaften, und regt damit die Fantasie an. Das Erkunden neuer Welten ist aufregend und durch das leveln und erledigen von Quests erlebt der Spieler immer neue Erfolgserlebnisse. Die Interaktivität der Spiele und die Wahlfreiheit des Spielers ermöglichen es, eigene Entscheidungen zu treffen und aus dem Alltag auszubrechen.
Viele Spiele vermitteln neues Wissen und eröffnen den Spielern so neue Lern- und Erfahrungsräume. Nicht wenige Games behandeln aktuelle kulturelle Fragestellungen und sensibilisieren so für Themen, die vielleicht zuvor unbekannt waren.
Beim Gaming, besonders beim Online-Gaming, kann man neue Bekanntschaften schließen, sich vernetzen und gemeinsam spielen – Das stärkt die Teamfähigkeit und schafft Raum für ein soziales Miteinander. Gaming ist offen für alle und so können sich auch Spieler aus verschiedenen Bildungshintergründen kennenlernen.
Natürlich lernen gerade jüngere Spieler durch das Gaming auch den Umgang mit Technik im Allgemeinen. Sie probieren neues aus, lernen komplexe Systeme zu durchschauen und passende Strategien anzuwenden.
Beim „Zocken“ werden besonders die Hand-Augenkoordination und räumliches sowie logisches Denken gestärkt. Außerdem fördert es die Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeit.
Zuletzt sollte man sein eigenes Konsumverhalten stets reflektieren und kritisch betrachten, dann steht der Ausgewogenheit zwischen Realität und Spielwelt nichts mehr im Weg!
Tipps für sicheres Gaming
Natürlich birgt das Gaming, gerade das Online-Gaming, auch einige Risiken, die aber leicht vermieden werden können, wenn man über sie Bescheid weiß.
Deshalb hier einige Tipps, worauf Sie und/oder Ihre Kinder achten sollten:
Schützen Sie Ihre Daten! Vermeiden Sie es, Klarnamen zu verwenden, nutzen Sie möglichst kein Profilbild mit Ihrem Gesicht darauf und geben Sie nicht Ihre Adresse an, wenn dies nicht zwingend notwendig ist. Suchen Sie sich ein starkes Passwort aus, welches Sie möglichst für keine anderen Plattformen, etc. verwenden. Zuletzt können Sie in den Einstellungen des Spieles nachschauen, ob das Sammeln von Nutzungsdaten unterbunden werden kann.
Erkennen Sie Kostenfallen! Viele Spiele, die auf den ersten Blick kostenlos erscheinen, beinhalten versteckte Kosten, zum Beispiel können bestimmte Items nur durch einen Kauf erlangt werden. Um ungewollte Ausgaben zu vermeiden, richten Sie keine Bankverbindung mit Accounts oder Geräten ein. Möchten Sie aber nicht auf bestimmte Inhalte verzichten, holen Sie sich zum Beispiel eine Guthabenkarte im Supermarkt, sodass die Ausgaben reguliert bleiben. Häufig lassen wir uns auch von Influencer:innen oder Streamer:innen beeinflussen, die auf ihren Plattformen für Games werben. Machen Sie sich selbst und Ihren Kindern bewusst, dass diese Inhalte meist kommerzielle Zwecke verfolgen und Influencer:innen so ihr Geld verdienen.
Vorsicht vor toxischen Communities! Leider kommt es, wie so oft im Internet und auf sozialen Plattformen, auch manchmal zu Konflikten. Durch die Anonymität sinkt die Hemmschwelle, was einige Spieler verleitet, Dinge zu sagen oder zu tun, die sie im echten Leben nicht tun oder sagen würden. Deshalb ist es wichtig, in der Gaming-Community klare Verhaltensregeln zu befolgen. Beleidigungen und Mobbing sind ein eindeutiges No-Go und auch unfaires Spiel sollte verboten sein. Hier ein Tipp: Bietet die Plattform Melde-, Beschwerde- oder Blockier-Systeme an? Wenn ja, nutzen Sie diese bei Problemen unbedingt.
Nun folgen noch zwei Punkte, auf die Eltern achten sollten, wenn ihre Kinder gerne und oft spielen. Haben Sie schon mal von „Cybergrooming“ gehört? Dabei handelt es sich um die Anbahnung von sexuellen Kontakten mit Kindern und Jugendlichen über das Internet. Sie sollten unbedingt Regeln für den Kontakt mit Fremden im Internet aufstellen! Legen Sie Ihren Kindern nah, keine persönlichen Daten und Fotos zu versenden und keine Geschenke anzunehmen, denn online ist es besonders einfach, sich als jemand auszugeben, der man nicht ist.
Zuletzt liegt es an den Eltern, das Konsumverhalten ihrer Kinder zu regulieren. Stellen Sie verbindliche Regeln auf: Kinder sollten nur Spiele spielen, die ihrem Alter entsprechen (Achten Sie deshalb auf die USK-Alterskennzeichnung). Außerdem können Sie einen Zeitrahmen fürs Gaming festlegen, damit die „echte“ Welt nicht zu kurz kommt und viereckige Augen vermieden werden. Man könnte zum Beispiel festlegen, dass zuerst die Hausaufgaben erledigt werden, dann eine Pause gemacht wird und erst dann der PC oder die Konsole angeschaltet wird. Setzen Sie das Spielen nicht als Belohnung oder Strafe ein, sondern bringen Sie Ihren Kindern den gesunden Umgang mit Technik und dem Internet bei.
Bibliothek und Gaming – passt das zusammen?
Hier kommt von mir ein ganz eindeutiges Ja! Bücher und Konsolenspiele stehen in engerer Verbindung, als man auf den ersten Blick vermuten möchte. So gibt es zum Beispiel Spiele, die auf einer Buchvorlage basieren, und Bücher, die von Games inspiriert sind. Ein schönes Beispiel ist hier das beliebte Spiel Minecraft, über welches es verschiedenste Bücher gibt. Man kann also Kinder, die gerne zocken, durch solche Themen wunderbar für das Lesen begeistern.
Aber Sie können bei uns nicht nur Bücher und Konsolenspiele ausleihen – in unserer „Bibliothek der Dinge“ finden Sie zusätzlich eine Nintendo Switch, die passenden Switch-Controller oder auch einen PS4-Controller. Das lohnt sich besonders, wenn man diese Dinge nur zeitweise nutzt oder sie vor der eigenen Anschaffung einfach mal ausprobieren möchte.
Außerdem kann man in unserer Gaming-Ecke in der Jugendbibliothek sogar vor Ort spielen, wir haben momentan eine Nintendo Switch und eine Playstation 4 aufgebaut, an denen man alleine oder gemeinsam Spiele ausprobieren kann.